Staub, Sand, Leere – drei wohlbekannte Begriffe für die Veteranen der weltgrößten Motorsport-Herausforderung, der Mongol Rallye. Mit dabei: Sportwagen mit Motoren, die nicht größer als 1,2 Liter sein dürfen und über 300 abenteuerlustige Mannschaften. Die diesjährige Herausforderung findet im Juli statt.

Ein einzigartiges Duo wird unter den Teilnehmern sein, Prinzessin Marie-Louise (Lilly) zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und ihr Sohn Prinz Donatus zu Schaumburg-Lippe, die die Initiative ergriffen haben, sich auch dieser selbstgewählten Aufgabe zu stellen. Gestärkt durch eisernen Willen, aber behindert durch ihren Mangel an technischen Kenntnissen, hat das Mutter-und-Sohn-Gespann beschlossen, ein weiteres Mal alles für den guten Zweck zu riskieren.

In diesem Jahr werden zwei gemeinnützige Organisationen, nämlich Interhelp und Save the Children, die sich für notleidende Kinder überall in Europa und in Katastrophenregionen weltweit einsetzen, zu gleichen Teilen von den Spenden für die Rallye unterstützt. Das Team, denen der gute Zweck besonders am Herzen liegt, hofft, auf diese Weise mindestens 20.000,- Euro an Spendengeldern einzutreiben. Sponsoren wie Melitta, Bulgari, Fiamma, Glinicke und Revolugen haben freundlicher Weise Mittel bereitgestellt, um das Vorhaben zum Erfolg zu führen.

Die Aufgabe ist keine Kleinigkeit:  Ausgestattet nur mit einem Volkswagen Polo des Jahrgangs 2004 und bescheidenenen russischen Sprachkenntnissen, muss das Team, das den Namen „(sub)titled“ gewählt hat und  sich noch in letzter Minute  mit Visa-Problemen herumschlagen musste, seine kulturvermittelnden Fähigkeiten und seine Improvisationsgabe auf die Probe stellen, um die 14.000 km lange Strecke zu bewältigen. Während seiner symbolgeladenen Reise wird „(Sub)titled“ die Flüchtlingsroute über den Balkan zurückverfolgen und mehrere Camps und Projekte auf dem Weg zur Grenze zwischen Europa und Asien besuchen.

Was dann folgt, ist ein Territorium, das nur wenige je gesehen haben: Dort erstreckt sich die türkische, iranische, turkmenische, usbekische, kasachische und mongolische Wildnis, ein riesiger, weitgehend isolierter Teil der Welt mit nur wenigen ausgebauten Straßen, gespickt mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Problemen, aber von oft unglaublicher Schönheit. Tägliche Live-Updates über ihre Facebook-Seite („Team Subtitled“) oder ihre Website (www.teamsubtitled.com) werden die Team-Fans für die Dauer der 5-6-wöchigen Reise auf dem Laufenden halten.

Es wird ein außergewöhnliches Abenteuer„, sagt Prinzessin Lilly. „Ich bin dankbar für die Möglichkeit, auf diese Weise auf die Arbeit von Interhelp und Save the Children aufmerksam zu machen.“ Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Mutter und Sohn sich auf so ungewöhnliche Weise für soziale und caritative Belange einsetzen.

Im vergangenen Jahr lief das kaum hinreichend trainierte Duo einen 160 km langen Ultra-Marathon durch die bulgarischen Rhodopen und warb damit 15.000 Euro für ein Waisenhaus-Projekt auf den Philippinen ein. „Als Mutter und Sohn möchten wir auf die Bedeutung der Bindung zwischen Eltern und Kindern überall in der Welt hinweisen.“

Deshalb möchten die beiden Eltern und ihre Kinder in Not weltweit unterstützen. „Wie es mir dabei geht?“, fragt Prinzessin Lilly zurück. „Ich bewege mich irgendwo zwischen Schrecken und Enthusiasmus, aber eins ist klar: Das wird eine unvergessliche Reise.“

Vor den beiden liegen zwei Wochen intensiver Vorbereitung. Prinz Donatus hält sich meistens in der Garage auf, um die erforderlichen technischen Grundkenntnisse für das Überleben auf der Straße zu erwerben und um das Fahrzeug für die künftige Beanspruchung hochzurüsten.

Ein Stapel Papier liegt auf dem Tisch neben ihm – Entwürfe, technische Anleitungen, Designs. Der Wagen muss eine enorme Menge an Ausrüstung und Gepäck verstauen, aber zu viel Gewicht könnte Probleme verursachen. „Ich versuche, die wichtigsten, wirklich notwendigen technischen Ergänzungen mit einem Minimum an Komfort zu verbinden.“ kommentiert Prinz Donatus, „Wenn wir bedenken, dass in diesem Fahrzeug drei Personen (ein drittes Teammitglied hat sich zur technischen Unterstützung angeschlossen) unterkommen müssen, die größer als 1,85 Meter sind, dann brauchen wir schon ein wenig Phantasie, um sicherzustellen, dass wir alle im Inneren des Wagens schlafen können – oder auf dem Dach, falls es Bären in der Gegend gibt.“ – dabei zeigt er eine zusammenklappbare Plattform, die auf dem Dach des Autos installiert werden kann – „Aber wenn wir Bequemlichkeit opfern müssen, um es zu schaffen, werden wir das tun. In dieser Phase müssen wir vor allem sicherstellen, dass das Auto die Fahrt übersteht – und wir selbst.“

Vorbereitung und gute Planung sind also der Schlüssel zum Erfolg, und eine zweiwöchige Kfz-mechanische Ausbildung, Russisch-Lehrgänge und Erste-Hilfe-Kurse gehen Hand in Hand mit künftigen Pressekonferenzen, Visa-Anträgen (oft in letzter Minute) und der endlosen Suche nach Spenden und und inanzieller Unterstützung.

„Team (sub)titled“ wird am 07. Juli 2017 im „Lillys Park Café“ in Bückeburg um 1200 eine Pressekonferenz abhalten. Die offizielle Abschiedszeremonie vor Schloss Bückeburg findet dann beim Start am 17. Juli um 10:00 Uhr statt.