16.11.2016

Neunte Mission der Menschlichkeit

ROHRSEN. 21 kranke Zuwanderer aus Rumänien, darunter viele Kinder, haben am Mittwochabend in der im „Kuckucksnest“ in Rohrsen eingerichteten Interhelp-Sprechstunde um medizinische Hilfe gebeteten. Kaum ein Patient sei krankenversichert gewesen, sagte Interhelp-Einsatzleiter Reinhold Klostermann. Am „Kuckuck“ leben derzeit etwa 40 Familien (zirka 200 Personen), die vom Balkan nach Hameln gekommen sind. Zahlreiche unterschiedliche – teils akute – Erkrankungen mussten behandelt werden – von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis über Bauch-, Hals- und Ohrenschmerzen bis zu Windpocken war nahezu alles dabei. Aber auch teils schwere Zahnerkrankungen wurden diagnostiziert. Der Zahnarzt und Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Klaus-Peter Seifert wird die kleinen und großen Patienten in der kommenden Woche in seiner Praxis kostenlos weiterbehandeln. Zehn ehrenamtliche Interhelp-Mitglieder, darunter die Allgemeinmedizinerin Dr. Katrin Niederhut-Beushausen, waren zwischen 18.30 Uhr und 21 Uhr im Dauereinsatz. Bei einer Mutter von vier Kindern diagnostizierte die Interhelp-Ärztin ein so schweres Leiden, dass sie mit einem Wagen des Centralen Krankentransports zur Notaufnahme gebracht wurde. Arzthelferinnen, Krankenschwestern, Rettungsassistenten, Logistiker und Dolmetscher hatten bei dieser neunten Mission der Menschlichkeit wieder alle Hände voll zu tun. Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann dankte allen Helfern für deren Engage

ment. „Ohne Sie wäre dieser Einsatz nicht möglich, ohne Sie würden Menschen in Not noch schlimmer krank werden oder unter Schmerzen leiden“, sagte der Ehrenamtliche.

 

 

In Abstimmung mit der Stadt Hameln und dem Landkreis Hameln-Pyrmont und mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins SAM sollen medizinische Hilfseinsätze im Problemgebiet

„Kuckuck“ fortgesetzt werden.