07.05.2007

Die in Hameln gegründete gemeinnützige und mildtätige Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe (Interhelp Hameln-Pyrmont) wird nach Angaben ihres 1. Vorsitzenden Ulrich Behmann auch in diesem
Jahr ihr humanitäres Engagement auf Sri Lanka fortsetzen: Im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums wird Interhelp am „Balapitiya Base Hospital“ ein Landesprojekt umsetzen. Zudem ist angedacht, ein christliches Waisenhaus in Kottagala und eine von buddhistischen Mönchen geleitete
Schule zu unterstützen. Von Justiz-Staatssekretär Amarasiri Kuruwage ist Interhelp gebeten worden, weitere Massivhäuser für Flutopfer bei Galle zu bauen. Bis zum heutigen Tag hat die Aktion „Hameln-Pyrmont hilft!“ der Deutschen Gesellschaft für internationale Hilfe und der Deister- und Weserzeitung 65 Häuser aus Sri Lanka und gemeinsam mit seinem Partner „SOS Kinderdorf Indien“ 30 weitere in Südindien fertiggestellt.
Die Veranstaltung, auf der sich auch Bundes- und Landespolitiker informierten, fand am Sonnabend im Schulungsraum des Centralen Krankentransportes statt. Erstmals stellte sich der neue Interhelp-Schirmherr vor: Es ist Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, der ankündigte sich auch weiterhin für die Aktion „Kinder in Not von Dewezet und DRK zu engagieren.
Für seinen engagierten Hilfseinsatz auf Sri Lanka wurde Reinhold Klostermann ausgezeichnet. Behmann verlieh dem Unternehmer die „Philipp-Ernst Fürst zu Schaumburg-Lippe-Medaille“. Lehrrettungsassistent Klostermann hatte wenige Tage nach der Tsunami-Katastrophe das „Hameln-Hospital“ geleitet. In dem Feldlazarett waren zwischen dem 9. Januar und dem 15. März 2005 mehr als 18.500 Behandlungen durchgeführt worden.
Besonders stolz ist Interhelp, dass „Hameln-Pyrmont hilft!“ nach Angaben des sri-lankischen Ministers Amarasiri Dodangoda die erste ausländische Organisation war, die mit behördlicher Genehmigung den Wiederaufbau auf Sri Lanka gestartet hat. Ministerpräsident Christian Wulff bedankte sich in einem dreiseitigen Brief bei Interhelp für die geleistete Arbeit. Von Sri Lankas Staatspräsident Mahinda Rajapaksha und Minister Amarasiri Dodangoda nahm Vorsitzender Ulrich Behmann Preise für „vorbildliche humanitäre Hilfe“ entgegen. Im Dezember wurde der Verein von der Stadtsparkasse Hameln mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet.
Ulrich Behmann bedankte sich „von ganzem Herzen“ bei den Spendern, nannte sie die „stillen Helden des Alltags“. „Ohne diese herzensguten Menschen hätten wir den von der Katastrophe heimgesuchten Menschen nicht helfen können“, so der Interhelp-Vorsitzende. Die Geber und Gönner hätten den Opfern der Flut eine Zukunft geschenkt.
Auch in Zukunft wollen die Interhelp-Mitglieder weltweit Hilfe bei Katastrophen leisten. Ulrich Behmann deshalb zu Spenden auf. Konto-Nr. 20313 (BLZ 254 501 10), Sparkasse Weserbergland

Die Interhelp-Geschichte:
Am 04. Januar 2005 gründeten die Deister- und Weser-Zeitungsgruppe und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Hameln, der Mitglied ist im Aktionsbündnis „Deutschland hilft“, die Aktion „Hameln-Pyrmont hilft!“
Bereits vier Tage später startete von Hameln aus ein Erkundungsteam nach Sri Lanka. Unter Leitung des Hamelners Ulrich Behmann wurde auf Sri Lanka die Küstenregion des Distriks Galle erkundet, um nach geeigneten Gebieten für eine Soforthilfe und für eine längerfristig angelegte Hilfe zur Selbsthilfe zu suchen: In Paraliya bei Hikkaduwa, wo der Express-Zug Nr. 50 von den Gleisen gespült und ein Dorf ausradiert wurde, wo mehr als 2500 Menschen den Tod fanden, baute die Aktion „Hameln-Pyrmont hilft“ ein Feldlazarett auf. In einem notdürftig hergerichteten Schulgebäude wurden vom 12. Januar bis zum 15. März Opfer der Flut behandelt und mit Medikamenten versorgt.
Unter Leitung des heimischen Lehrrettungsassistenten Reinhold Klostermann führte ein internationales Helfer-Team im „Hameln Hospital“ 18.500 Behandlungen durch. Die Hilfsaktion in Paraliya war zuvor mit dem zuständigen Regierungsbüro abgestimmt worden. Nach Beendigung der Soforthilfe-Maßnahmen wurde das „Hameln Hospital“ dem Roten Kreuz von Sri Lanka übergeben.
„Hameln-Pyrmont hilft“ war die erste ausländische Organisation, die an diesem Ort Hilfe angeboten hat. Die Not leidenden Überlebenden wurden im Rahmen der Soforthilfe auch mit mehreren Tonnen Reis und Gemüse versorgt.
Im Kreiskrankenhaus von Balapitiya arbeiten wir bis heute eng mit dem District Helth Officer der Regierung zusammen. Dort haben wir inzwischen eine Telefonanlage installiert. Das 500-Betten-Krankenhaus, in dem sehr viele Flutopfer behandelt wurden, besaß derzeit lediglich ein Telefon.
Unser Partner, das BHW Hameln, hat dem Land Niedersachsen 100.000 Euro für ein von uns identifiziertes Wasserprojekt zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit der Staatskanzlei, dem Umweltministerium und dem Norddeutschen Wasserzentrum hat „Hameln-Pyrmont hilft!“ das niedersächsische Projekt geplant. „Hameln-Pyrmont hilft!“ wurde als Projektträger vor allem beratend tätig. Heute ist Interhelp Hameln-Pyrmont als Projektträger des Landes Niedersachsen damit beauftragt, ein Teilprojekt (Verbrennung von Klinikmüll) umzusetzen.
Rettungsdienst ist unbekannt auf Sri Lanka. Verletzte und Kranke werden mit Tuk-tuks, Lastwagen oder Taxis in Kliniken geschafft. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium auf Sri Lanka wollen wir demnächst in
Balapitiya gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe Deutschland den ersten srilankischen Rettungsdienst in Betrieb nehmen. Mittel der Wirtschaftsjunioren liegen vor. Das Projekt wird von der Deutschen Botschaft auf Sri Lanka unterstützt.
In Paraliya erhielten Fischer, denen die Tsunami-Wellen alles genommen haben, Boote, Motoren und Netze. So können Fischer wieder aufs Meer hinausfahren, sich selbst, ihre Familien und andere ernähren. Das ist unser Verständnis von Hilfe zur Selbsthilfe.
In Paraliya und Telwatta wurden bis zum heutigen Tag 65 massive Flutopfer-Häuser gebaut. Stolz ist die Aktion „Hameln-Pyrmont hilft!“, dass sie die erste ausländische Hilfsorganisation war, die mit behördlicher Genehmigung den Wiederaufbau auf Sri Lanka gestartet hat. Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft auf Sri Lanka haben die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und Interhelp Hameln-Pyrmont einen gemeinsamen Antrag bei den Vereinten Nationen (UNPD) gestellt. Mit Unterstütung der Vereinten Nationen sollen Flutopfer Hausrat und Möbel erhalten. Niedersachsen war also ganz vorn, was die Hilfe auf Sri Lanka angeht.
Dafür haben wir bereits im April 2005 Anerkennung von der Regierung Sri Lankas erfahren.
Unsere Projekte wurden von Frau Ministerin Wieczorek-Zeul, Frau Schäuble und Herrn Botschafter Weerth besichtigt und übereinstimmend als „vorbildlich“ bezeichnet.
Am 26. Januar hat Interhelp Hameln-Pyrmont in Galle eine Ehrung des Staatspräsidenten von Sri Lanka entgegengenommen.
Am 11. März 2005 wurde „Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe e.V.“ gegründet. Der gemeinnützige und mildtätige Verein und die Deister- und Weserzeitung sind Träger der Aktion „Hameln-Pyrmont hilft!“.
Auch in Südindien waren Hameln-Pyrmonter tätig: In Puthupettai hat Interhelp gemeinsam mit seinem indischen Projektpartner SOS India 30 Häuser für Flutopfer gebaut.
,Gemeinsam mit der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz hat Interhelp Hameln in Paraliya, Sri Lanka, ein Anti-Trauma-Projekt mit dem Titel „Pflanzen für die Seele“ gestartet. Es wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Domrös geleitet und hat das physische und psychische Wohlbefinden den Tsunami-Opfer zum Ziel.
In Telwatta, Sri Lanka, wurde am 30. Oktober 2005 der Schulbetrieb in der „Hameln Montessori School“ aufgenommen. Auch das ist ein Projekt von Aktion „Hameln-Pyrmont hilft!“ und der Deutschen Gesellschaft für internationale Hilfe.

Claudia Behmann
Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe
Interhelp Hameln-Pyrmont