06.01.2013

Operationen unter freiem Himmel und in einer Hütte aus Palmwedeln / Neue Erfahrungen in Haiti

Hier noch der Nachtrag von gestern, da mal wieder unser Internet abgestürzt war.

04.01.2013

Heute ging es schon um 05:oo Uhr los, wir wurden wieder von unserer Partnerorganisation „We Advance“ und von der haitianischen Regierung gebeten, auf einer Insel mit dem Namen Gros Cayes im Bezirk Aguin zu helfen.
Die Insel liegt am südlichsten Zipfel von Haiti. Nach 3 Stunden Autofahrt fü ca. 115 km und einer halben Stunde mit einem Motorboot kamen wir auf der Insel an, diese hat ca. 5000 Einwohner, und ein Arzt war das letzte Mal vor einem Jahr hier.

Es gab keinen Landungssteg oder Ähnliches, Ausrüstung und Medikamente mussten durch das seichte Wasser an Land getragen werden. Unsere Ambulanz schlugen wir im Gemeindehaus auf. Das ist ein Verschlag aus Holzstangen und Palmenblättern, in dem wir dann die Patienten behandelt haben.

Der Ortsvorsteher begrüßte uns recht herzlich im Namen seiner Insel-Bewohner. Unser mitgebrachter Nescafe wurde mit reichlich Rohrzucker gesüßt.

Insgesamt haben wir 121 Patienten versorgt. Ein kleines Mädchen im Alter von 7 Jahren sitzt auf dem Boden (Bild), der ganze Bauch des Kindes ist voller Würmer. Einen neunjährigen Jungen mussten wir operieren, bei ihm hatte sich eine pflaumengroße Zyste am linken Oberschenkel gebildet.

Erstaulicherweise haben die hier lebenden Menschen nicht so viele Atemwegserkrankungen, wie die in der Hauptstadt. Dafür gibt sehr viele Kinder mit Läusen und mit vielen offene kleine Wunden an den Beinen.

Am Abend traten wir den Rückweg an und waren schon um 23:00 Uhr wieder in unserer Unterkunft. Diese Erfahrung war für uns alle neu. Es hat uns gefreut, eine ganz neue Erfahrung gesammelt zu haben.
Reinhold Klostermann