18.01.2010

Notfall-Seelsorger und ein Haitianer verstärken die ehrenamtlichen Helfer

Hameln. Das Rettungsteam der Hamelner Hilfsorganisation „Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe“ ist am Sonntagabend um 21.55 Uhr Ortszeit auf der karibischen Insel Hispaniola, auf denen sich die Staaten Haiti und Dominikanische Republik befinden, gelandet. In Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, trafen der Leiter der Medical Task Force, Reinhold Klostermann, der Notarzt Dr. Gerhard Scheibe, die Krankenschwester Sigrid Kuptschitsch sowie die Sanitäter Christian Käse und Ralf Hilles auf einen alten Bekannten: Für das Technische Hilfswerk ist dort zurzeit Thorsten Meyer tätig. Mit dem Spezialisten für Wasseraufbereitung hatten die Interhelper bereits nach dem Tsunami auf Sri Lanka eng zusammengearbeitet. Das THW wird den Helfern mit Rat und Tat zur Seite stehen. In Haiti will der deutsche Pastor Mark Schibli zur Interhelp-Task-Force stoßen und sie personell verstärken. Der Geistliche aus Morsbach ist mit einer anderen Maschine ins Krisengebiet gereist – er betreut seit Jahren humanitäre Projekte in Haiti; er kennt das Land wie seine Westentasche. Außerdem spricht er fließend Französisch. Schibli wird den Überlebenden des verheerenden Erdbebens und auch den heimischen Katastrophen-Helfern als Ansprechpartner – und wann immer nötig – auch als Notfallseelsorger zur Verfügung stehen. „Wegen dichten Nebels in Madrid hatte das Flugzeug Verspätung . Unsere Helfer sind daher erst nach mehr als 30-stündiger Reise in der Dominikanischen Republik eingetroffen“, sagt der Interhelp-Vorsitzende Ulrich Behmann, der von Hameln aus das Backoffice der Hilfsorganisation leitet. „Nach ein paar Stunden Schlaf werden sie am Montagmorgen versuchen, sich von Santo Domingo bis in die schwer zerstörte haitianische Hauptstadt Port-au-Prince durchzuschlagen. „Viele Brücken sind zerstört. Man hat uns gesagt, wir müssten für die 250 Kilometer lange Strecke acht Autostunden einplanen“, sagte Behmann. Der beschädigte Flughafen von Port-au-Prince ist wegen der zahlreichen Hilfsflüge aus dem Ausland derzeit völlig überlastet. Humanitäre Helfer sollten besser über Santo Domingo einreisen, hatten Experten geraten.
Interhelp-Vorsitzender Behmann appelliert an die Bevölkerung: „Bitte helfen Sie uns helfen. Jeder Euro hilft den Menschen in Not und sichert deren Überleben.“
Als Freiwilliger unterstützt der in Hameln lebende Haitianer Jeff Alexis ab heute das Backoffice des Vereins. Der 38-Jährige spricht neben Französisch auch Kreolisch.

Interhelp ruft zu Spenden auf. Angesichts der dramatischen Lage in Haiti tut jeder Euro Not. Geld kann ab sofort auf folgende Sonderkonten eingezahlt werden: Nr. 20313 bei der Sparkasse Weserbergland (BLZ 254 501 10), Nr. 33233 bei der Stadtsparkasse Hameln (BLZ 254 500 01) und Nr. 700 700 000 bei der Volksbank Hameln-Stadthagen (BLZ 254 621 60). Stichwort: Erdbeben.
Mehr im Internet unter: www.interhelp.info oder www.wesio.de/user /Interhelp

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Behmann
Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe e.V.
– Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit –