14.06.2011
In diesem Jahr werden auf Sri Lanka Spendengelder in Höhe von mehr als 40.000 Euro investiert
Hameln/Trincomalee (cla). Große Freude auf Sri Lanka – die heimische Hilfsorganisation Interhelp hat gestern das fünfte Massivhaus für ehemalige Kriegsflüchtlinge im Nordosten des Landes fertiggestellt und an eine Witwe mit fünf Kindern übergeben. Nach Ende des fast 30-jährigen Bürgerkriegs hatte die heimische Hilfsorganisation „Interhelp“ im Februar damit begonnen, mit Spendengeldern aus dem Weserbergland 55 Quadratmeter große Häuser aus Betonsteinen, Tonziegeln und Palmenholz zu bauen. Die Menschen, die jetzt heimkehren, sind dem Tod entkommen, sie besitzen kaum mehr als das, was sie an ihren ausgemergelten Körpern tragen – und fast alle haben während der Zeit des blutigen Terrors Angehörige verloren. Unter ihnen sind viele Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen. Ihnen will „Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe“ helfen. Das vorerst letzte Haus konnte mit einer großzügigen Spende der Firma „Dekor Metall“ aus Bad Salzuflen gebaut werden. „Die Mutter und ihre Kinder sind überaus glücklich und sehr dankbar“, sagt der Interhelp-Koordinator für Trincomalee, Amarasiri Kuruwage. Die vom Krieg vertriebene Familie sei doppelt gestraft. Erst hätte ihnen der Terror die gesamte Habe genommen. „Als sie dann vor etwas mehr als einem Jahr zurückgekommen sind, hat ein Wildelefant den Vater getötet und das jüngste Kind schwer verletzt. „Mutter und Kinder waren vollkommen hilflos. Sie hatten kein Dach über dem Kopf, und das Schicksal hatte ihnen auch den Ernährer genommen. Jetzt können sie wieder Hoffnung schöpfen“, sagt Mahinda Nallanathan, stellvertretender Interhelp-Vorsitzender, der die Notleidenden jüngst besucht hat. Interhelp praktiziere vor Ort nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe und trage auch noch zur Sicherung des Friedens bei, sagt Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann. Was den Ehrenamtlichen wichtig ist: Die Häuser werden zu gleichen Teilen an singhalesische und an tamilische Bedürftige verteilt. „Wir wollen im Dorf Moraweva weder Neid noch Missgunst schüren“, erklärt Mahinda Nallanathan, ein Deutscher tamilischer Herkunft.
Derzeit sammelt Interhelp weiter Geld, um den Bau eines sechsten Hauses, in das eine tamilische Familie einziehen soll, finanzieren zu können. In diesem Jahr hat Interhelp bereits mehr als 25.000 Euro an Spenden für das Hausbau-Projekt im Nordosten investiert. Mit dem Geld des Interhelp-Schirmherrn Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe und der Interhelp-Partnerorganisation „mfs International“ werden zudem im Süden der Insel zwei verfallene Häuser, in denen bettelarme Familien leben, renoviert und ausgebaut. Derzeit wird das Waisenhaus „Happy Home“ in Kotagala mit einer weiteren mfs-Spende in Höhe von 14.000 Euro vergrößert. Dort haben 16 Jungen, die ihre Eltern durch Krieg oder Tsunami verloren haben, dank der Hilfe aus Deutschland eine Zuflucht gefunden.
Interhelp bittet um Spenden, um weiterhin Menschen in Not helfen zu können: Spendenkonten: Nr. 20313 Sparkasse Weserbergland (BLZ 254 501 10) und Nr. 700 700 000 bei der Volksbank Hameln-Stadthagen (BLZ 254 621 60).
Interhelp im Internet: www.interhelp.info