25.04.2011

Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe schaut Augenoptikermeister Giovanni Di Noto über die Schulter / 10.000 Brillen an bettelarme Menschen auf Sri Lanka verteilt / 13.500-Euro-Spende für Waisenhaus

Hameln/Bückeburg (cla). Um Augenoptikern im Urwald von Sri Lanka in Zukunft besser assistieren zu können, will Interhelp-Schirmherr Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe in Bückeburg in die Lehre gehen: Das ehrenamtliche Vorstandsmitglied wird Augenoptikermeister Giovanni Di Noto bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Di Noto werde versuchen, seinem prominenten Schüler „Grundkenntnisse über die hohen Anforderungen der deutschen Augenoptik zu vermitteln“, erklärt Bettina Meyer-Burkhardt, Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes des Augenoptikerhandwerks in Niedersachsen und Bremen.
Ziel solle es aber auch sein, dem Interhelper die Bedienung eines Scheitelbrechwertmessers und eines Autorefraktometers zu erläutern, so dass Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe einheimische Augenärzte und Augenoptiker in Sri Lanka bei ihrer schwierigen Aufgabe auch praktisch unterstützend zur Seite stehen kann. Bereits Ende 2006 hatte Interhelp dem Balapitiya Base Hospital die komplette Einrichtung für eine Augenklinik gespendet.
Die Idee, sich noch genauer auf Hilfseinsätze, bei denen gebrauchte Lesebrillen aus dem Weserbergland verteilt werden, vorzubereiten, stammt von Fürst Alexander selbst. Vor Kurzem war er gemeinsam mit dem Vorsitzenden der heimischen Hilfsorganisation, Ulrich Behmann, und dem Leiter der Medical Task Force, Reinhold Klostermann, auf Sri Lanka, um im ehemaligen Bürgerkriegsgebiet den Grundstein für vier Massivhäuser – ein jedes kostet nur 4500 Euro – zu legen, die tamilischen und singhalesischen Rückkehrern übergeben werden sollen. „Wir betrachten das als Aufbauhilfe für den Frieden“, erklärt Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann – und appelliert an die heimische Wirtschaft: „Bitte helfen Sie uns auch in Zukunft helfen!“
Bei ihrer jüngsten Reise der Menschlichkeit hatten die Interhelper mehr als 2500 Lesebrillen im Gepäck. Ein Großteil der von heimischen Optikern zur Verfügung gestellten Sehhilfen war Interhelp zuvor von der Kolpingsfamilie Hameln übergeben und von der Fluggesellschaft Emirates zu einem eher symbolischen Preis ins Zielgebiet transportiert worden. Wie schon in den Jahren zuvor strömten wieder Menschen aus nah und fern herbei, um auf die Ankunft dreier Männer aus Deutschland zu warten. Chairman Piyal Nishanta De Silva und der ehemalige Justizstaatssekretär Amarasiri Kuruwage hatten den Besuch des Interhelp-Teams in mehreren Urwald-Dörfern angekündigt. Tausende kamen – sie alle hofften, eine Brille mit ihrer Sehstärke zu bekommen.

Weit mehr als 10.000 gebrauchte Sehhilfen haben herzensgute Menschen aus den Landkreisen Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Hannover der Hamelner Hilfsorganisation „Interhelp“ seit 2006 geschenkt. „Eine Brille kostet auf Sri Lanka 20 bis 30 Euro. Für die meisten Menschen ist das mehr Geld als sie erübrigen können“, sagt Interhelp-Vize Reinhold Klostermann. „Das Problem ist doch, dass Menschen, die nicht mehr gut gucken können, ihren Job verlieren und keinen neuen mehr bekommen. Sie sitzen dann auf der Straße und müssen Hunger leiden“, ergänzt Fürst Alexander.

Der Interhelp-Schirmherr lief trotz schwül-heißer Temperaturen um 35 Grad zur Höchstform auf: Stundenlang half er Menschen in Not, die für sie richtige Brille zu finden. „Die Menschen vor Ort freuen sich über ihr kleines Glück. Viele falteten die Hände zum Gebet“, beschreibt der Interhelper aus Bückeburg die Reaktionen der Bedürftigen. Vor allem die Menschen, die in Hütten rechts und links der Eisenbahnlinie Colombo-Galle im Slum von Mount Lavinia hausen, werden die Interhelper niemals vergessen. Ach dort waren Brillen verteilt worden.

Derzeit hält sich Interhelp-Vize-Vorsitzender Mahinda Nallanathan auf Sri Lanka auf, um die Bauarbeiten im Interhelp-Waisenheim „Happy Home“ in Kotagala im Hochland der Insel zu überwachen. Der Ehrenamtliche ist während seines Urlaubs und auf eigene Kosten nach Sri Lanka geflogen. „Wir sind sehr dankbar, dass uns mfs International aus Frankfurt 13500 Euro gespendet hat. Mit dem Geld soll das Heim vergrößert werden, weil immer mehr Opfer des Bürgerkrieges und des Tsunamis aufgenommen werden müssen“, sagt Interhelp-Projektleiter Mahinda Nallanathan.

Interhelp bittet um Spenden für Menschen in Not. Spendenkonten: Nr. 20313 bei der Sparkasse Weserbergland (BLZ 254 501 10); Nr. 700 700 000 bei der Volksbank Hameln-Stadthagen (BLZ 254 621 60) und Nr. 33233 bei der Stadtsparkasse Hameln (BLZ 254 500 01).
Interhelp im Internet: www.interhelp.info

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Behmann

Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe e.V.
– Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit –