13.04.2013

2100 Menschen lassen sich in Hameln typisieren / Vater der Schwerkranken bedankt sich

Hameln. 2110 Menschen haben sich am heutigen Sonnabend für Annika und andere an Blutkrebs erkrankte Patienten in der Sporthalle der Wilhelm-Raabe-Oberschule in Hameln typisieren und in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei(DKMS) registrieren lassen. Schon vor Beginn der groß angelegten Aktion standen Frauen, Männer und Jungendliche von nah und fern Schlange. Freiwillige aus allen Bevölkerungsschichten ließen sich ein paar Milliliter Blut abnehmen, um weltweit Leben retten zu können. Mit dabei war auch Rattenfänger Michael Boyer. Aufgrund des Ansturms dauerte die Aktion länger als geplant und war nicht bereits nach sechs Stunden zu Ende. Mit dieser großen Resonanz hatte niemand gerechnet. Es war die bislang größte Typisierungsaktion in der Geschichte der Stadt. Familie, Freunde und Fremde hoffen, dass sich unter den Typisierten Annikas genetischer Zwilling befindet. Die gemeinnützige Hamelner Hilfsorganisation „Interhelp“ unterstützte die Gemeinschaftsaktion mit Geld und freiwilligen Helfern: Ärzte, Rettungsassistenten, Sanitäter, Krankenschwestern und sehr viele Arzthelferinnen hatten sich dem gemeinnützigen Verein angeschlossen und sich ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache gestellt. Für Interhelp war es der bislang größte Inlandseinsatz. Reinhold Klostermann, Leiter der Interhelp Medical Task Force, die bislang nur nach Erdbeben im Ausland im Einsatz war, hatte die Unterstützung der heimischen Großaktion initiiert. Annikas Vater hat sich für die „großartige und vielfältige Unterstützung der Menschen in und um Hameln“ bedankt. Er habe Fotos von der Typisierungsaktion gemacht, wolle sie gleich seiner Tochter im Krankenhaus zeigen, sagte er. Sie sei sehr schwach. Die Aktion mache ihr sicher Mut, meinte er.

„Das ist doch Ehrensache“ – Rattenfänger Michael Boyer lässt sich von Nadine Stolp Blut abnehmen. Foto: leo