01.05.2015

Gefährlicher Einsatz im Himalaya-Gebiet / Opfer des Erdbebens werden behandeln / Interhelp bittet um Spenden

Hameln. Ein siebenköpfiges Rettungsteam der gemeinnützigen Hamelner Hilfsorganisation Interhelp und ihrer Frankfurter Partnerorganisation „mfs International“ wird in dem von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 schwer verwüsteten Himalaya-Gebiet verletzte Opfer der Naturkatastrophe behandeln. Ein nepalesischer Arzt (Fachrichtung Neurochirurgie und Intensivmedizin), der in Kassel arbeitet, ist bereits im Katastrophengebiet tätig und wird sich dem Team anschließen. In Kathmandu werden der Interhelp-Unfallchirurg Dr. René Kornas (52), Leitender Oberarzt im Hamelner Sana-Klinikum, der Assistenzarzt Prahlad Kc (29) von Kardiozentrum Frankfurt, der Hamelner Lehrrettungsassistent und Leiter der Medical Task Force von Interhelp, Reinhold Klostermann (56), die Rettungsassistenten Ralf Hilles (49), Maximilian Fischer (21) und Volker Schwägel (45) eng mit dem Dr. Deepu Wagle (30) zusammenarbeiten. Von Frankfurt aus geht’s am Sonntag über Doha (Qatar) direkt in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu. An Bord der Maschine werden auch fast eine halbe Tonne medizinische Ausrüstung und Medikamente sein. Es ist eine Mission ins Ungewisse, denn schwere Nachbeben werden befürchtet. Zudem hat es schon erste Unruhen gegeben, weil die Hilfe viele Menschen nicht schnell genug erreicht hat. Das gewaltige Erdbeben wird mehr und mehr zur humanitären Katastrophe. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bis zum Freitag 6200 Tote geborgen worden. 2,8 Millionen Menschen sind obdachlos geworden, mehr als 3 Millionen Überlebende warten auf Nahrungsmittel. 14000 teils Schwerverletzte warten immer noch auf medizinische Hilfe.

 

Die Regierung von Nepal befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer auf 10000 steigen wird. Die nepalesische Regierung bittet das Ausland dringend um mehr Unterstützung. „Die Botschaft von Nepal hilft uns tatkräftig bei den Vorbereitungen“, sagt Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann. In einem Schreiben an alle, die es angeht, hat Botschafter Prakash Mani Paudel darum gebeten, Interhelp unterstützend zur Seite zu stehen.

 

Geleitet wird der Einsatz von Hameln und von Frankfurt aus: Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann und „mfs“-Chef Michael Görbing werden rund um die Uhr abwechselnd über Satellit Verbindung zu ihren Rettungskräften halten. „Wir stehen im Kontakt mit der Botschaft von Nepal und dem Lagezentrum des Auswärtigen Amtes in Berlin, dem Konsulat in Frankfurt, dem THW in Kathmandu und dem Verein Nepali Samaj “, sagt Behmann. Eine schwierige Hilfsaktion wie diese müsse im Vorfeld gut vorbereitet, mit vielen Stellen abgestimmt und sorgfältig koordiniert werden, sagt Einsatzleiter Behmann. Derzeit sind ehrenamtliche Interhelp-Mitglieder damit beschäftigt, Transportkisten für den Nepal-Einsatz zu packen. Das Team nimmt Notfallmedikamente, Beatmungs- und EKG-Geräte, aber auch Behandlungszelte, mit, um vor Ort autark arbeiten zu können.

 

Die heimischen Helfer werden aus Sorge vor schweren Nachbeben nicht in Häusern übernachten. „Wir haben Zelte, Schlafsäcke, Iso-Matten, Tüten-Suppen und Kaffeepulver dabei“, erzählt Teamleiter Klostermann. „Ohnehin werden wir nicht viel zum Schlafen kommen. Wir wollen möglichst vielen verletzten Erdbeben-Opfern helfen.“

 

Interhelp-Schirmherr Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe zollt den heimischen Rettern Respekt: „Es ist toll, dass sie ihre Freizeit opfern und Gefahren auf sich nehmen, um Menschen in großer Not zu helfen. Ich hoffe, dass alle Helfer gesund zu ihren Familien zurückkehren werden.“

 

Der Frankfurter mfs-Retter Ralf Hilles hat mit Interhelp bereits auf Haiti zusammengearbeitet. Er freut sich, dass er Menschen in Not helfen kann. „Wir werden schon auf uns aufpassen“, sagt der Rettungsassistent. „Aber ein bisschen Risiko ist schon dabei.“ So sieht das auch der Hamelner Chirurg Dr. Kornas: „Wir wissen nicht, was uns erwartet.“ Aus dem OP und vom Notarztdienst her sei er Schlimmes gewohnt, allerdings: „Was wir sehen werden, wird wohl schwer zu ertragen sein.“

 

Die drei Notarzt-Teams von Interhelp und „mfs“ können unabhängig voneinander arbeiten – und – falls nötig – auch Operationen in einem Zelthospital durchführen. „Das THW in Kathmandu wird an einem Krankenhaus, etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Wasser aufbereiten. Man prüft derzeit, ob unser Rettungsteam zunächst dort eingesetzt wird“, sagt Michael Görbing.

 

Interhelp ist auf Spenden angewiesen, um Menschen helfen zu können – in Hameln und in aller Welt.

 

Spendenkonten:
IBAN: DE60 2545 0110 0000 0203 13   – Sparkasse Weserbergland

 

IBAN: DE49 2546 2160 0700 7000 00   – Volksbank Hameln-Stadthagen

 

IBAN: DE97 2545 0001 0000 0332 33   – Stadtsparkasse Hameln

 

Internet: www.interhelp.info

 

claudiabehmann@aol.com

 

Für Rückfragen: 0171/6271177