07.06.2013
Innerhalb von nur fünf Stunden: Hilfsorganisation organisiert Hilfskonvoi / Unternehmen und THW
Hameln/Gartow. Sie wiegen 52,5 Tonnen, sind auf 80 Paletten gestapelt und wurden am frühen Freitagmorgen (7. Juni) mit drei Lastzügen des THW Hameln, der Spedition Hausmann und des Abbruchunternehmens Werner Otto in den von einer Rekordflut bedrohten Landkreis Lüchow-Dannenberg transportiert – mehrere Tausend ordentlich auf Paletten gestapelte Sandsäcke. Sie waren am 28. Mai von 85 Feuerwehrleuten aus 13 Emmerthaler Dörfern für den möglichen Fall einer Weser-Flut gefüllt worden. Jetzt kommen die Sandsäcke an der Elbe zum Einsatz. Innerhalb von nur fünf Stunden hatte die Hamelner Hilfsorganisation Interhelp auf Bitten der Gemeinde Emmerthal den Transport der gespendeten Säcke organisiert. Hilfsorganisationen und Unternehmen zogen an einem Strang: Der Emmerthaler Garten- und Landschaftsbauer Phil Kreibaum kam mit
seinem Gabelstapler und verlud die Fracht. Das Technische Hilfswerk aus Hameln und die heimischen Unternehmen Hausmann und Otto stellten ohne zu zögern ihre Fahrer Claus Lamprecht und Heino Bolte sowie die
THW-Helfer Gordon Hill, Rolf-Henning Urbaniak und Patrick Schaper zur Verfügung und brachten das dringend benötigte Hilfsgut nach Gartow zur Örtlichen Einsatzleitung, die die Sandsäcke am Mittwochabend gegen 20 Uhr bei Interhelp angefordert hatte. Das soziale Netzwerk Facebook habe sich bei der Planung als segensreich erwiesen, sagt Interhelp-Vorsitzender Ulrich Behmann. In der Gruppe „Elbhochwasser – zusammen für Niedersachen“ habe er alle wichtigen Informationen auf einen Blick gefunden. Die Userin Janine Bahrmann hatte die Telefonnummern aller betroffenen Städte und Gemeinden ins Netz gestellt. „Wir kannten dadurch den richtigen Ansprechpartner im Rathaus von Gartow, der uns sofort mit der lokalen Einsatzleitung zusammenbrachte. Das nenne ich schnelle und unkomplizierte Hilfe von Mensch zu Mensch“, erklärt Behmann – und schlussfolgert: „Ohne die Hochwasser-Initiative auf Facebook wäre das nicht so schnell möglich gewesen.“
Emmerthals Bürgermeister Andreas Grossmann und der Erste Gemeinderat
Elmar Günzel bedankten sich bei Interhelp für die professionelle
Organisation. Es freut mich sehr, dass unsere Sandsäcke dazu beitragen, die Not an der Elbe zu lindern. Unsere Kameraden wissen nun, wofür sie stundenlang geschuftet haben.“ Kay Leinemann, stellvertretender Gemeindebrandmeister von Emmerthal, nickt: „Unsere Arbeit war nicht umsonst. Und ist schön.“ Und auch die Örtliche Einsatzleitung in Gartow ist glücklich: „Wir möchten uns herzlich bedanken und nehmen die Hilfe sehr gern an“, schrieb Markus Konau. Als die Anfrage gestellt wurde, ob wir die in diesen Zeiten wichtige Fracht an die Elbe fahren würden, mussten mein Freund Walter Hausmann und ich nicht lange nachdenken“, erzählt der Hamelner Unternehmer Werner Otto. Die erschreckenden Bilder im Fernsehen hätten ihn motiviert, sagt Dennis Hausmann, Junior-Chef der gleichnamigen Spedition aus Aerzen. „Da zögert man keine Sekunde, da hilft man einfach.“
Interhelp hat bei diesem Einsatz lediglich die Kosten für den
THW-Kranlastwagen übernehmen müssen. „Jeder gefüllte Sandsack habe
dadurch lediglich lediglich 10 Cent gekostet“, sagt Behmann.
Bildtext: Fluthilfe-Einsatz auf dem Hof der Feuerwehrtechnischen
Zentrale in Kirchohsen: Helfer von THW, Feuerwehr und Interhelp
verladen die Paletten mit Sandsäcken auf Lastzüge der Spedition
Hausmann, des Abbruchunternehmens Otto und des THW Hameln. Fotos: leo
Mit freundlichen Grüßen,
i.A. Claudia Behmann
Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe
– Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit –