03.01.2013
Keine Internet-Verbindung / Auch Telefonieren schwierig / Mission auf einer kleinen Insel
4. Januar 2013
In weiten Teilen Haitis ist seit Tagen das Internet ausgefallen. Auch das Telefonieren ins Ausland gestaltet sich schwierig. Zwei der drei haitianischen Prepaid-Handys, die das Hamelner Notarzt-Team benutzt, funktionieren nicht mehr. Dem Leiter der Interhelp-Medical Task-Force, Reinhold Klostermann, ist es am Freitag gelungen, telefonisch das Backoffice in Hameln zu erreichen. „Uns geht es gut. Wir sind nur ein bisschen müde“, berichtet der Lehrrettungsassistent. Schon um 6 Uhr früh sind die Chirurgin und Narkoseärztin Dr. Barbara Michelmann und die Rettungsassistenten Reinhold Klostermann und Bernhard Mandla zu einem neuen Einsatzort, einer vorgelagerten kleinen Insel, aufgebrochen.
Am Donnerstag hatten die Ehrenamtlichen wieder ihren Dienst in der Sanitätsstaion „Nap Vance“ in Cité Soleil, einem dicht bevölkerten Elendsviertel in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince, aufgenommen. Bis 14 Uhr wurden 60 Patienten untersucht, verbunden und teils operiert. Unter den Kranken war ein sechs Monate altes Baby – es hatte Syphilis, das ist eine Infektionskrankheit, die zur Gruppe der sexuell übertragbaren Erkrankungen gehört. Der Säugling hat sich vermutlich bei seiner Mutter angesteckt In der „Fondation Manmie Doune“, deren 2. Vorsitzender der Hamelner Interhelper Jeff Alexis ist, behandelte das Notarzt-Team 61 weitere Patienten.
Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius schuften die Helfer bis zum Umfallen. Sobald uns aktuelle Nachrichten und Fotos aus Haiti erreichen, werden wir sie einstellen.
Ulrich Behmann