25.04.2015
Von der leichten Lungenentzündung bis zur schweren hypertensiven Krise war alles dabei
Hameln. 63 kranke Zuwanderer vom Balkan haben am Mittwochabend in der im „Kuckucksnest“ eingerichteten Interhelp-Sprechstunde um Hilfe gebeteten. Zahlreiche unterschiedliche – teils akute – Erkrankungen mussten behandelt werden – von der leichten Lungenentzündung bis zur schweren hypertensiven Krise (extrem hoher Blutdruck) war nahezu alles dabei. Die Allgemeinmedizinerin Dr. Katrin Niederhut-Beushausen, die Kinderärztin Dr. Maren Krogh, die Internistin Dr. Sibylle Trapp-Dammaschke und der Zahnarzt und Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Dr. Klaus-Peter Seifert sowie 20 Arzthelferinnen, Krankenschwestern, Rettungsassistenten, Arzthelferinnen, Logistiker und Dolmetscher hatten bei dieser sechsten Mission der Menschlichkeit alle Hände voll zu tun. Kinderärztin Dr. Krogh und Kinderkrankenschwester Antje Jordan kümmerten sich um viele Mädchen und Jungen, die an Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und fieberhaften Infekten litten. Ein Mädchen hatte Läuse, ein weiteres leidet unter Epilepsie, hatte von seinen Eltern aber keine Medikamente mehr dagegen bekommen, weil sie arm sind. Einem Mann, der an einer schmerzhaften Darmerkrankung laboriert und deshalb nicht in die Interhelp-Praxis kommen konnte, wurde ein Hausbesuch abgestattet. Dr. Katrin Niederhut-Beushausen nahm sich seiner an. Aber auch teils schwere Zahnerkrankungen wurden diagnostiziert. Dr. Klaus-Peter Seifert wird die kleinen und großen Patienten in seiner Praxis kostenlos weiterbehandeln.
In Abstimmung mit der Stadt Hameln und dem Landkreis Hameln-Pyrmont und mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins SAM sollen medizinische Hilfseinsätze im Problemgebiet „Kuckuck“ fortgesetzt werden. Voraussichtlich im Juni werde das Interhelp-Team seine humanitäre Arbeit fortsetzen, teilte Vorsitzender Ulrich Behmann mit.
Bildtext: Interhelp-Einsatz im Kuckucksnest: Kinderärztin Dr. Krogh und Kinderkrankenschwester Antje Jordan untersuchen ein kleines Mädchen.